Aus den Augen, aus dem Sinn und wieder drin

unveröffentlicht
(2006)

Text:
Sascha

Musik:
Sirup

Abgestumpfte Mutanten, deren Gemüter
eine Schlichtheit aufweisen,
kaum unterbietbar, bilden eine Einheit,
dagegen kommst Du nicht an.
Da ist ein Teil in mir,
den ich gerne verstecke,
weil ich mich davor selbst erschrecke.
Manchmal beschleicht mich das Gefühl,
alles bleibt Weg und nichts wird Ziel.
Zu Weilen möchte ich gern glauben,
dass ich damit im Unrecht bin.
Aus den Augen, aus dem Sinn
und wieder drin....
...in dem, was man wohl real nennt.
Die Flucht war nur ein Moment.
Manchmal beschleicht mich das Gefühl,
alles bleibt Weg und nichts wird Ziel.
Zu Weilen möchte ich gern glauben,
dass ich damit im Unrecht bin.
Aus den Augen, aus dem Sinn
und wieder drin.

 
Budenzauber

CD:
macht Unsinn
(2003)

Text:
Sascha

Musik:
Sirup
Der Typ am Tisch da drüben spricht mich unvermittelt an,
er sagt, daß er nach langem Üben fünf Bälle jonglieren kann
und daß er aussteigt irgendwann,
mit dem Bike durch USA, da ist die Landschaft ja so schön,
er selbst war noch nicht da, 'hat's bloß im Fernseh'n geseh'n,
eigentlich schaut er ja nicht viel, nur mal die Tagessschau und so
und überhaupt: ein gutes Buch ist auch viel besser irgendwo.
Budenzauber - scha la la la la,
Budenzauber - scha la la la.
Alles was Du bist, ist ein Kleinartist.
Dein totes Wissen wird die Menschheit nicht erlösen,
mit Deinen Tricks bist Du der Handlanger des Bösen,
mit dem Motorrad fliehst Du vor den Problemen,
Kleinartist, Du solltest Dich was schämen !
Gleich nach dem Fall der Mauer, Ost-Berlin - besetztes Haus,
'war kein Zustand auf die Dauer, darum zog er wieder aus,
aus dem Chaos raus,
denn seine bürgerliche Herkunft kann man nicht einfach begraben,
etwas Ordnung und Vernunft hat er mitgebracht aus Schwaben,
dem idyllische Geburtsort, für den er schon so was wie Stolz hegt,
nur die Kleinkunstszene dort ist eben nicht besonders ausgeprägt.
 
Eilen

CD:
macht Unsinn
(2003)

Text:
Holger

Musik:
Sirup
All die Blumfelder blüh'n,
All die Sterne leuchten schön.
Auch frischer Wind kommt auf,
Wie Du und ich.
Es läuft viel besser, als Du denkst.
Wir kommen schon noch ans Ziel.
Schau Dich ruhig solange um.
Genieß den Weg.
... es ist angenehm durch den Regen zu eilen.
Wenn Lichtreflexe der Straßenlampen
in den Pfützen wild herumirr'n.
Wenn sich Farben, immer and're,
auf der nassen dreckigen Brille brechen.
Durch stürmische Zeiten zu eilen,
macht den Weg int'resannter und schärft Deine Sinne.
Doch anschein'd willst Du Dich immer nur beeilen,
wenn's g'rade nett wird, ich glaub', ich spinne.
Wellen brechen an den Klippen,
Wolken jagen über uns hinweg.
Tausend Augen schauen auf
Dich und mich.
Der Sturm wird schon nicht so schlimm.
Moment wir bleiben noch eine Weile hier.
Entspann' Dich und trink Kaffee.
Genau wie ich.
... es ist schön durch alte Gebäude zu eilen.
Wenn das Stechen in den Seiten
und in der Schulter langsam aufhören.
Hör' auf das Knarren der Treppen
und das Scheppen der Lenoleumschützer.
Es klingt nicht schlecht.
Durch stürmische Zeiten zu eilen,
macht den Weg int'resannter und schärft Deine Sinne.
Doch anschein'd willst Du Dich immer nur beeilen,
wenn's g'rade nett wird, ich glaub', ich spinne.
... ich glaube, ich bleibe für immer hier.
 
Expertenstreit

CD:
1999
(2000)

Text:
Holger

Musik:
Sirup
Die Idee war weder neu noch ungewöhnlich,
fast jeder machte sich schon mal beim Frühstück darüber lustig,
was hatte er gelacht, was hatte er gelacht.
Jetzt reden sie schon seit zwei Stunden auf mich ein,
dabei kenn' ich sie überhaupt nicht,
daß auch ich ihrer Meinung bin, scheint ihr einziger Lebenszweck zu sein,
aber wir kommen halt von woanders her.
Sie nerven mich zu Tode, ich halte das nicht mehr aus,
ich will nach Haus', ich weiß nicht, was sie wollen,
was sie wollen, ist doch auch egal.
Glauben sie das eigentlich wirklich,
sie gehen einfach hinaus und stellen sich nicht zu blöde an, dacht' ich mir so,
er ging einfach hinaus und stellte sich sehr blöde an,
was hatte ich gelacht, was soll ich da noch sagen.
Typisch Berlin, so zu verharren auf seinen Ideen,
will so einer wie der, daß ich genauso heftig auf ihn einred' wie er,
keine Pausen, kein neuer Gedanke,
aber immerhin ist es immer wieder sehr unterhaltend.
Sie nerven mich zu Tode, ich halte das nicht mehr aus,
ich will nach Haus', ich weiß nicht, was sie wollen,
was sie wollen, ist doch auch egal.
Sie sind wohl doof, ich bin vom Fach,
vielleicht sollte ihnen jemand helfen,
schön viel grün,
typisch Berlin.
 
Gift

CD:
1999
(2000)

Text:
Holger

Musik:
Sirup
Den Whisky trinkt sie schon zum Frühstück
und sie ist auch sonst sehr lustig drauf,
sie kommen nachts heraus, um zu trinken,
weil der Tag zu schade dafür ist.
Das geht der fröhlichen Frau so sehr auf den Wecker,
daß sie 'rumprügeln muß.
Nach der Arbeit, vor dem Fernseher, auf der Couch
sitzen sie gemütlich und trinken einen Kaffee,
essen einen Kuchen
und vielleicht auch einen Keks.
Das geht der fröhlichen Frau so sehr auf den Wecker,
daß sie 'rumprügeln muß.
Fast alles hat so seine Gründe
und fast alles ist auch irgendwo recht beliebig anzuschauen.
Er geht heraus und pflanzt einen Baum,
nur weil seine Frau gerade laut schreiend
in einem weißen Zimmer liegt
und dort ein Kind kriegt.
Das geht der fröhlichen Frau so sehr auf den Wecker,
daß sie 'rumprügeln muß.
Schau nicht unauffällig drein und mach dich nicht zum Affen,
sie weiß, was Du willst und was Du nicht willst,
also sei, wie du bist.
Aber, ...
... das geht der fröhlichen Frau so sehr auf den Wecker,
daß sie 'rumprügeln muß.
Fast alles hat so seine Gründe
und fast alles ist auch irgendwo recht beliebig anzuschauen.
 
Jammerlappen der Welt unite and take over

unveröffentlicht
(2004)

Text:
Sascha

Musik:
Sirup
Alles, was wir woll'n, ist nicht was wir von ihnen kriegen,
der Eindruck drängt sich auf, dass sie und immer nur belügen,
was sie zu uns sagen, ist nicht was sie wirklich meinen,
alles, was wir planen, wird zu unerreichten Träumen.
Jammerlappen der Welt unite and take over,
beweint, was euch kaputt macht,
Heulsusen vereinigt euch und setzt ein Zeichen,
mit wehleidigem Unterton.
Was uns Spaß macht, ist nicht erlaubt oder zu teuer,
ihre Ansichten sind uns alles andere als geheuer,
die Sachen, die sie tragen, gefall'n uns einfach nicht
und der Kaffee, den sie hier machen, schmeckt wie ein Faustschlag ins Gesicht.
Jammerlappen der Welt unite and take over,
beweint, was euch kaputt macht,
Heulsusen vereinigt euch und setzt ein Zeichen,
als Form der Rebellion.
 
Komm mir jetzt nicht so

unveröffentlicht
(2005)

Text:
Holger

Musik:
Sirup
Denk daran, wie es vorhin war!
Wenigstens die Nacht war klar.
Wir waren wirr, selten wahr.
Und jetzt renn wir wieder rum. Es wird hell. Autos hupen, aber ich kann nicht so schnell. Unsere Läden machen zu. Der Bäcker hat auf. Was essen wäre schlau, aber so sind wir nicht drauf.
War was im Weg, oh, das hab ich nicht gemerkt.
Ach ja der Morgen, das ist auch Teufelswerk.
Vernünftig ist das nicht, dass weiß ich selbst.
Glaub an den Morgen und Dir gehört die Welt.
Ich fühlte mich wie Pavement und sonderbar.
Mit festgetretenem Kaugummi im Haar.
Wir waren wirr, selten wahr.
Aufgetaucht und in Erfahrungen ersoffen. Mehr Genuss konnten wir uns nicht erhoffen. Was schlafen all die Leute gerade jetzt. Gefangen im Werktag, wie ein Fisch im Netz.
War was im Weg, oh, das hab ich nicht gemerkt.
Ach ja der Morgen, das ist auch Teufelswerk.
Vernünftig ist das nicht, dass weiß ich selbst.
Glaub an den Morgen und Dir gehört die Welt.
Denk daran wie es später wird...
...Was für ein Scheiß! Was für ein Scheiß!!!
Ja, ja die Welt ist voll mit uns Nullen. Ja nu, was soll’s "Ruf doch die Bullen!". Wir werden immer mehr und übernehmen die Macht. Denn jeden hat die Nacht schon mal angelacht.
War was im Weg, oh, das hab ich nicht gemerkt.
Ach ja der Morgen, das ist auch Teufelswerk.
Vernünftig ist das nicht, dass weiß ich selbst.
Denk an Morgen und Dir gehört die Welt.
Schade, dass gerade Dir das nicht gefällt.
 
Macht Unsinn

unveröffentlicht
(2004)

Text:
Holger

Musik:
Sirup
Liegt es an mir? Liegt's an der Technik?
Ihr kriegt nicht mit was ich Euch sage
und ich find's g'rad' nicht wichtig.
Wenn's Euch interessiert,
Werdet Ihr mich noch versteh'n
Jetzt macht den Mund zu. Es ist egal. Laßt Euch geh'n.
Achtet auf das, was zu hör'n ist.
Nehmt Euch nicht zu viel vor.
Das ist hier kein Museum, keine Kirche und kein Gericht.
Ich will Euch nur einlull'n, laßt es geschehen oder nicht.
Macht was ihr wollt.
Ihr versteht nicht g'rad' eh nicht.
Ist auch kackegal.
Alles ist Unsinn.
War's 'n Scheißtag?
Meiner war auch nicht toll.
Doch darum geht's hier nicht, ich wüßte nicht, was das soll.
Es ist nur Unterhaltung.
Und mir tut es ganz gut.
Wenn Ihr's Scheiße findet, macht doch das, was Ihr sonst tut.
Laß die Hüften kreisen,
Du mußt beweisen, dass Du mich liebst.
Wenn's Euch gefällt,
Ihr keinen Schmerz spürt
Und Blut geleckt habt,
Zeigt es.
Macht doch alle was Ihr wollt.
Ihr versteht mich g'rad' eh nicht.
Ist auch kackegal.
Stellt Euch vor, alles ist Unsinn.
Macht Unsinn!
Alles Unsinn!
Alles Unsinn!
Alles Unsinn!
Macht Unsinn!
 
Nichts versäumen

CD:
macht Unsinn
(2003)

Text:
Sascha

Musik:
Sirup
Einer dieser Tage an denen ich mich frag':
ist alles, was passiert schon mal gescheh'n ?
Morgen wird wie gestern, gestern war wie heute,
die gleiche Kneipe, die gleichen Leute.
Wir erzählen uns Geschichten, deren Ausgang ich schon weiß.
Nichts Neues zu berichten, ein permanenter Kreis.
Tausend ungeklärte Dinge, so vieles zu ergründen:
warum die besten Parties in den Küchen stattfinden,
wieso trägst Du heut' Ringe aus Eisen im Gesicht ?
Was willst Du damit beweisen ? Ich begreif' das einfach nicht.
Alles kommt mir vor wie ein Film, den man schon kennt,
jeder Tag ein Déjà-vu, ein ewiger Moment.
Du machst mir Spaß,
komm' zu mir
und ich erzähl' Dir was
aus meinen geheimen Träumen.
Was hält uns hier ?
Wir werden hier nichts versäumen.
 
Savoir Vivre

CDs:
macht Unsinn
(2003)
Ost End Sampler
(2005)
soma-Sampler
(2002)

Text:
Sascha

Musik:
Sirup
Ein Phänomen wie gut wir uns noch versteh'n,
wenn wir in einem Gartenlokal Deiner Wahl einen Milchkaffee trinken geh'n.
Die Stadt hat sich ja ganz schön verändert, seit ich hier abgehauen bin,
was für häßliche Häuser bau'n die jetzt hier hin.
Danke für die Briefe,
'war schön, von Dir zu hören,
danke für die Briefe.
Wenn ich dann nach Hause geh'n, war da doch was, das mich stört,
der Abend war okay, doch die alten Geschichten, hab' ich schon tausendmal gehört.
Vielleicht liegt es daran, daß ohne mich hier nichts passiert,
was aber auch sein kann ist, daß was wir heute tun, uns nicht interessiert.
 
Schmalz

CDs:
macht Unsinn
(2003)
advent03
(live, 2004)

Text:
Holger

Musik:
Sirup
Am Strand ein schöner Bewußtseinszustand.
Wir haben reichlich Essen oder Wein in jeder Hand
und sitzen nur 'rum, es ist nicht mehr heiß.
Ich kann ein paar Trauben abstauben.
Ohne Fleiß kein Schweiß.
Du redest über elegante Faulheit.
Deine funkelnden Augen vertreiben dabei die Zeit.
Wir balgen uns und dann ab zum Konzert.
Leider ist der Gepäckträger ein extrem unbequemer,
doch Du bist bemerkenswert angeheitert.
Die Musik ist gut und wir tanzen schlecht und singen
und diskutieren, wo wir den nächsten Morgen verbringen.
Noch haben wir Elan, woll'n aber weg hier.
Wir machen uns auf den Weg und es geht:
Erst zu mir und dann zu Dir.
 
Schweine-
glauben


CD:
macht Unsinn
(2003)

Text:
Holger

Musik:
Sirup
Einige Fliegen leben in den einen Tag hinein.
Du tüftelst eher an Deiner Zukunft herum.
Für Dich ist das Schicksal.
Manchmal beneid' ich Dich.
Ich will nur Sterne seh'n.
Und Du sitzt rum und siehst Schweine im Weltall
und weißt, was morgen wird.
Und wie es gestern war.
Vielleicht praktisch.
Ich fühl' mich seltsam,
aber glaub' Dir nicht.
Genug Leute, die zuhör'n und Dich versteh'n.
Sie spielen wie wir, doch alles scheint logisch zu sein.
Für die ist alles klar,
aber sie ändern nichts.
Ich will nur Sterne seh'n.
Und Du sitzt rum und siehst Schweine im Weltall
und weißt, was morgen wird.
Und wie es gestern war.
Wirklich wunderbar.
Ich fühl' mich seltsam,
aber glaub' Dir nicht.
Und Du sitzt rum und siehst Schweine im Weltall,
Du bist hilflos und siehst Ratten im Weltall,
Du bist zufrieden und siehst Drachen im Weltall.
Wirklich seltsam.
Ich fühl mich besser,
aber glaub' Dir nicht.
 
Swimmingpool

CD:
macht Unsinn
(2003)

Text:
Holger

Musik:
Sirup
Es blubbert im Kopf und im Swimmingpool.
Um mich herum nur schönes Nass.
Irgendetwas fehlt hier; ich weiß nicht was.
Zünd' mir 'ne Zigarette an - cool.
Wo sind die alle hin? Ich kann das einfach nicht versteh'n.
Sind sie vielleicht vorhin ertrunken, beim Baden geh'n.
Wenn ja, schwimmen sie alle aber draußen im Meer.
Denn um mich herum ist wirklich alles vollkommen leer.
Die Uhr zeigt an: Jetzt wird es aber langsam Zeit.
Der Boden muß gefeudelt werden: Kein Grund zur Heiterkeit.
Oder doch? Ich weiß nicht.
Die Leichen vor dem Fenster verdunkeln lustig das Morgenlicht.
Es blubbert im Kopf und im Swimmingpool.
Um mich herum nur schönes Gras.
Irgendetwas fehlt hier; ich weiß nicht was.
Zünd' mir 'ne Zigarette an - cool.
 
Traumstoff-
sammlung


unveröffentlicht
(2004)

Text:
Sascha, Holger

Musik:
Sirup
Ich kann nicht schlafen, liege noch wach,
denke über Verschiedenes nach,
stehe auf, schau' zum Fenster hinaus,
die Welt scheint zu steh'n, dafür dreht sich mein Haus.
Nervös und verwirrt,
zerbrech mir den Kopf,
auf der Suche nach einer neuen Idee,
vielleicht einen Traum,
mit dem ich leben kann.
Schließe die Augen, berausch' mich daran,
mehr als ich vertragen kann,
bewegter Moment, Film ohne Handlung,
das nehm' ich auf in die Traumstoffsammlung.
Nervös und verwirrt,
mir raucht das Hirn weg,
rauch mir das Hirn weg,
zerbrich mir den Kopf.
Ich weiß, Du schläfst nicht, tu doch nicht so!
Verdammtes Gehirn, ich weiß, daß Du da bist,
schließlich steh'n wir ja hier neben mir.
Wo ist jetzt das Feuer? Alles muss weg!
Und Tschüss!
 
Der Untergang der Titanic aus der Sicht eines Eisbergs

CD:
1999
(2000)

Text:
Sascha

Musik:
Sirup
Der Untergang der Titanic aus der Sicht eines Eisbergs,
die mühsame Arbeit der Trümmerfrauen,
man muß erst zerstören, um wieder aufzubauen,
was nachher wird, wie es vorher war,
die Bombe auf Hiroshima,
der Untergang der Titanic aus der Sicht eines Eisbergs,
nicht jedes Ende ist ein Neuanfang,
manches bleibt Ende ein Leben lang.
Das Gefühl, was zu verpassen,
hat schon etwas nachgelassen,
doch auch der Rückzug ins Private
gibt mir nicht was ich erwarte,
die Gründe sind verschieden,
doch man ist niemals ganz zufrieden.
 
Wut über Mitleid

CD:
macht Unsinn
(2003)

Text:
Holger, Sascha

Musik:
Sirup
Im Westen nichts Neues - der Osten ist rot
Geburt, Schule, Uni, Tod
Auf Leuten wie Dir bin ich stadteinwärts geritten
In mir steckt etwas, das bitter schmeckt
Und es schmeckt nach Dir
Und riecht nach Dir
Wut und Mitleid ringen in mir
In die Kneipe gehen
Ich sehe und ich werde gesehen
So viele uncoole Gestalten, die Musik ist scheiße hier
Und hergeritten bin ich auf Leuten wie Dir
Zum Tanzengehen
Du sagst: "Bla bla bla bla bla bla bla bla bla ..."
Ich denke: "Halt die Fresse, Lackaffe!"
Und auf Leuten wie Dir habe ich schon reiten müssen
Und es ritt sich beschissen.
 
Die Zeit ist
gegen mich


CDs:
1999
(2000)
Ich träumte von
(2001)
digitalsounds
(2001)

Text:
Sascha

Musik:
Sirup
Heute der Mammon, damals der Kaiser,
früher Rauschen, heute Hans Meiser,
kaum zu glauben, wie die Zeit vergeht,
früher war alles nicht so spät.
Neuer Morgen, gleiche Szene: das Duschgel ist zu kalt,
der Tee zu lang gezogen, das Brot vier Wochen alt,
der Käse hat schon reichlich Schimmel an den Rändern,
ich glaube, ich sollte mein Leben ändern - bevor's zu spät ist.
Soll ich mir wirklich noch was wünschen, wo ich fast schon alles hab',
frag' ich voller Zweifel den anbrechenden Tag,
mit jedem Nein komm' ich dem Ja statistisch näher,
je öfter ich frage, desto eher,
bis dahin irr' ich weiter ziellos herum,
führ' die Wahrscheinlichkeit ad absurdum,
wie oft mir aufging, daß was wichtiges fehlt,
hab' ich nicht nachgezählt - bestimmt schon tausendmal.
Ein geheimer Ort, den kein normaler Mensch kennt,
was früher 'ne Party war, heißt heute Event,
am Tresen herrscht wie immer Darwinismus pur,
keine Chance, ein Blick auf die Uhr,
die Musik, die sie hier spielen, ist sowieso nicht grad' das wahre,
ich bin halt kein Kind der Neunzigerjahre,
auch mein T-Shirt hat schon bessere Zeiten gesehen,
ich glaube, es ist an der Zeit zu gehen - ist nicht mein Ding hier.
Ich fühl mich müde, alt und ausgebrannt
und der Grund dafür ist mir unbekannt,
ein neuer Virus im Umlauf und keiner weiß es,
'ne Art verfrühter Midlife-Crisis,
die Rache für den exzessiven Lebensstil,
war'n die durchzechten Nächte vielleicht doch zu viel,
das verklärte Gerede, wie geil es mal war,
alles längst Geschichte - nur ich bin immer noch da.
Die Zeit ist gegen mich,
die Dinge verändern sich, ich weiß.
Die Zeit ist gegen mich,
immer wieder enttäuschte Zuversicht, ich weiß.
 
Letzte Änderung: 11.03.2016, 22:01 Uhr Seitenanfang